Praxis

für seelische Gesundheit

4. Vereinbarung mit mir selbst

für die nächsten 24 Stunden

Nur für heute wünsche ich mir, achtsam mit mir zu sein. Ich bin mir großer Mühe wert, wenn es darum geht, etwas für meine Genesung zu tun.

Liebevoller Umgang mit mir selber will erlernt sein. Wenn ich es mir gut gehen lassen möchte, ist es nicht richtig, mir immer ein Eis zu gönnen. Es geht darum, das „Richtige“ für mich zu machen und um meine innere Haltung zu mir selber.

Mit einer Prägung der Art: „Du bist nichts, du taugst nichts und du bist es nicht wert, geliebt zu werden“, ist es aber extrem schwer, das Richtige zu machen.

Ich bin der Schlüssel zu einer neuen, lebensbejahenden Einstellung. Der Unterschied beginnt im Denken. Süchtige Menschen denken in extremen Aussagen wie z.B. „das schaffe ich nie“ oder „ich muss das schaffen“.

In den Gedanken ist das Versagen bereits hineingelegt. Wie wäre es mit der Aussage „im Moment schaffe ich es noch nicht“ oder „ich versuche es“? Der Unterschied besteht in der Freiheit, die ich mir selber schenke. Dies ist eine Form von Liebe zu mir selber.

Eine andere Form der Liebe zu mir, ist das Eingeständnis, das ich auch Fehler machen darf. Fehler zu machen ist etwas ganz natürliches, wir lernen aus den Fehlern und es ist das, was uns von „Engeln“ unterscheidet. Auch Gott liebt unsere Menschlichkeit.

Aber auch in der Form wie ich handle, kann ich die Liebe zu mir ausdrücken. So ist es meiner Genesung dienlicher, wenn ich einen langen Weg auf mich nehme, um einen Freund zu besuchen, oder jemanden anrufe, wenn ich Hilfe brauche. Es ist gar nicht wichtig, dass ich denjenigen persönlich erreiche. Auch ein Anrufbeantworter kann mir die Bestätigung geben, dass ich es mir wert war.

Es geht also gar nicht darum, mich zu verwöhnen und nur noch das zu tun, was mir Spaß macht. Es geht darum, das Richtige zu machen. Wenn ich morgens mein Bett mache und mich abends dort hineinlege, dann werde ich bestimmt ein gutes Gefühl haben. Ich war es mir wert, diese Arbeit auf mich zu nehmen!