Das Leben in der Großfamilie

Opa Alf
Alf war Jahrgang 1931 und früher Maurer. Er hat das Haus, in dem wir wohnen, zusammen mit seinem Bruder und Schwager gebaut. Dann bekam er aber Asthma und musste einen anderen Beruf ergreifen. Er war dann technischer Zeichner im Bau und Straßenamt hier in Bruchsal.
Alf hat sich viel für Sport interessiert. Er war früher sehr aktiv und hat an vielen Sportveranstaltungen selber teilgenommen. Als er älter wurde, schaute er gerne Fußball, Handball, Skispringen und noch viele andere Sportarten mit viel Begeisterung. Er hat unzählige Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt und kannte im weiten Umkreis alle Wege. Hunderte von Diaaufnahmen dokumentieren seine Erlebnisse.
Später hat er dann viele dekorative Gegenstände aus Holz gesägt und mit viel Liebe jedes Jahr seine Tomaten aufgezogen. Er hat immer behauptet, dass wenn er mit den Tomaten spricht, sie besonders schön werden.
Am 24. Dezember 2022 ist er friedlich hier im Hause eingeschlafen. Wir vermuten, dass er auf das Christkind gewartet hat und mit ihm fortgegangen ist. Auf dem Weg zum Himmelstor hatte er Benedikt als Begleitung, da sie am gleichen Tag beerdigt wurden.
Oma Carola
Carola ist Jahrgang 1939. Sie war früher im Notariat hier in Bruchsal beschäftigt und kennt viele Leute in Bruchsal. Früher ging sie regelmäßig einmal wöchentlich in die Sauna und lies es sich dort richtig gut gehen. Bevor wir zu ihnen ins Haus gezogen sind, hatte sie eine große Puppensammlung mit weit über hundert Puppen. Nach wie vor unternimmt sie mit viel Spaß gerne etwas mit ihren Enkelkindern und sie geht sehr gerne auf Flohmärkte und Wochenmärkte (meist nur, um mit Leuten zu sprechen).
Sie backt gerne Kuchen für uns alle und ihre Spezialität sind Dampfnudeln (super lecker!!!). In letzter Zeit war sie viel für ihren Mann da, um ihn zu pflegen und zu beschäftigen, denn ihm war oft langweilig.
Volker
Ich bin Jahrgang 1958 und komme ursprünglich aus Norddeutschland. Mein Job als Ingenieur für Elektrotechnik hat mich hier nach Süddeutschland geführt. Dort habe ich die Liebe meines Lebens gefunden und gleich geheiratet! Im Jahr 2002 hatte ich dann keine Lust mehr auf den Ingenieur. Entwickeln im Akkord, immer vor dem PC sitzen, zu wenig Kontakt mit Menschen. Ich habe dann eine Ausbildung als Therapeut für Psychotherapie gemacht, das hat mein Leben ganz verändert! Nun bin ich selbstständig in eigener Praxis und helfe den Menschen gesund zu werden. Ich bekomme viel Lob und Anerkennung dafür und es tut richtig gut zu sehen, wie toll sich Menschen entfalten, wenn sie eine Chance bekommen. Mit einigen von ihnen ist inzwischen über die Jahre eine sehr tiefe Freundschaft entstanden.
Es ist aber nur ein kleiner Nebenverdienst und deshalb bin ich nebenbei auch noch Hausmann, also fürs Essen und Einkauf zuständig, und war für die Kinder da, die aber nun erwachsen und längst schon ausgezogen sind.
Mein Interesse gilt immer noch der Technik, aber mit Holz arbeite ich auch gern. Einradfahren kann ich auch, spiele Tischtennis und früher Volleyball, fahre Rad und verbrachte früher manchmal Zeit mit den Kindern auf Bäumen, heute eher beim Bouldern. Klettern kann ich, doch bei großer Höhe wird es mir ziemlich mulmig. Und ich versorge den Freundeskreis mit selbst gemachter Marmelade mit viel Ingwer und Kurkuma.
Meine Frau Claudia
Claudia ist Jahrgang 1967 und es ist ihr Elternhaus in dem wir jetzt mit den Schwiegereltern wohnen. Als Erzieherin im Kindergarten hat sie unschlagbar gute Berufsaussichten. Inzwischen leitet sie ein ganzes Kinderhaus, voller Kinder und Personal. Claudia ist die Hauptverdienerin in unserer Familie.
Claudia hat es gerne warm, darum gefällt es ihr auch so gut in einer Sauna. Aber sie klettert auch gerne, fährt Fahrrad oder wandert, kann gut schwimmen, hat im Chor gesungen, macht sehr viel Yoga und ist ganz liebevoll, wenn ich versuche es ihr nachzumachen, es aber noch nicht so kann. Es macht ihr Spaß, ganz tolle Marmelade zu machen, z.B. Erdbeere mit Pfeffer und Pfefferminze und wenn sie am Wochenende Essen macht, hat sie viele tolle kreative Einfälle.
Ihr einziger Nachteil ist, dass man mit ihr an der Seite keine 10 Meter durch die Stadt kommt, weil ständig Menschen sie grüßen und ein paar Worte mit ihr wechseln wollen. Sie ist hier in Bruchsal aufgewachsen und durch ihren Kindergarten kennt sie unzählige große und noch sehr kleine Leute.
Tochter Friederike
Friederike ist Jahrgang 1995 und hat, nahe Trier, Umwelt und Betriebswirtschaft studiert. Sie ist unsere Harfenistin und gibt mehrere Konzerte im Jahr und verdient damit Geld. Wir gehören alle zu ihrer Fan-Gruppe und verpassen kaum ein Konzert. Inzwischen ist sie verheiratet und arbeitet im öffentlichen Dienst.
Friederike klettert und tanzt sehr gerne, sie hat Theater gespielt, fährt Rad und Einrad, wandert und ist sehr, sehr naturverbunden. Sie spricht wahrscheinlich gleich gut Französisch wie Englisch und vernetzt sich gerne mit anderen Menschen.
Tochter Johanna
Johanna ist Jahrgang 1998 und die Jüngste in unserer Familie. Sie hat Heilpädagogik in Darmstadt studiert und war im Rahmen ihres Studiums in Neuseeland für mehr als ein halbes Jahr. Wären wir nicht persönlich hingefahren, um sie dort abzuholen, wer weiß, ob sie da nicht geblieben wäre.
Inzwischen lebt sie mit ihren Freunden nahe Bruchsal und wir wechseln uns gegenseitig ab, wer bei wem zum Frühstück kommt. In ihrer Freizeit schwimmt sie gerne, fährt immer noch Einrad, geht Bouldern, Tanzen und macht Acroyoga, was ziemlich akrobatisch und schwierig ist.
Genau genommen gehören hier aber noch viel mehr Menschen zu unserer Familie. Wir haben einen ganz tollen Freundeskreis. Und über unsere Töchter werden es immer noch mehr!
Aus dem FF: Fabian und Friederike Siemer