Praxis

für seelische Gesundheit

Prozessbegleitung

  • Reaktivierung emotionaler Erlebnisinhalte
    • Sensibilisierung der Gefühlswahrnehmung
    • Benennung und differenzierte Beschreibung von Gefühlen und Erlebnissen
    • emotionale Bewertungen
    • Grenzsetzung
  • Aufarbeitung der Lebensgeschichte
    • Abwehrverhalten
    • Konflikte und Blockaden
    • Traumabearbeitung
  • Arbeit im Selbstverständnis
    • Wertesystem und Wertmaßstäbe
    • Selbstkontrolle vs. Selbstregulation
    • konditioniertes Fehlverhalten
    • der innere Kritiker
  • Beziehungsfähigkeit
    • Toleranz und Konfliktfähigkeit
    • Demut und Hingabe
    • miteinander im Dialog und Fluss sein
    • Beziehungsklärung

Prozesse

Ein Prozess (von lateinisch procedere, „vorwärts gehen“) kann als ein Verlauf, eine Entwicklung oder ganz allgemein als ein System von Bewegungen bezeichnet werden(1).

Dieses vorwärts gehen und vorankommen ist es, was uns antreibt und was uns ausmacht. In seiner natürlichen Form kann ein Prozess als Reifung erlebt werden. Gemeint sind nicht nur die körperlichen Veränderungen vom Säugling zum Erwachsenen, sondern auch die seelisch, geistigen Prozesse, die dafür sorgen, dass wir zu einem selbstständigen und selbstbewussten Menschen heranwachsen.

Es gibt aber auch krankhafte Prozesse, körperliche wie geistige, die der natürlichen Richtung unserer Entwicklung entgegenwirken. Auf seelisch geistiger Ebene werden sie, über ein selbstzerstörisches Verhalten, als eine Kraft erlebt, die sich unserem willentlichen Einfluß entzieht und der wir hilflos ausgeliefert sind.

Therapeutische Prozesse sind so ausgerichtet, dass dem selbstzerstörerischen Verhalten entgegengewirkt und ihm quasi das Wasser abgegraben wird. Es gleicht oft dem Zwiebelprinzip, bei dem Schicht für Schicht abgetragen werden muss, um an den Kern der Krankheit zu gelangen. Symptome sind dabei ein wichtiger Marker, die dem therapeutischen Vorgehen die Orientierung geben.

Die von Frau van der Woude und mir angewandten erlebnis- und entwicklungsorientierten Prozesse sind den natürlichen Reifungsprozessen bei Kleinkindern sehr ähnlich. Ein wichtiger Unterschied ist die Bewusstwerdung der eigenen Wahrnehmung von Gefühlen und Bedürfnissen und dem erlernten Fehlverhalten, die zueinander auf Kriegsfuß stehen. Vieles muss von Grund auf nochmals neu erlernt werden oder wird zum ersten Mal erfahren.


(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Prozess