Praxis

für seelische Gesundheit

3. Vereinbarung mit mir selbst

für die nächsten 24 Stunden

Nur für heute übernehme ich die Verantwortung für mein Leben. Wo immer ich Gelegenheit dazu finde, werde ich mein Leben vereinfachen und es mir schöner ge­stalten.

„Weniger ist oftmals mehr“. Dies ist eine sehr praktische Lebenseinstellung, wenn es darum geht, Ordnung in mein Leben zu bringen. Chaos in der Wohnung und seelischer Ballast haben eine tiefliegende Verbindung.

Gegenstände neigen zu einer Art „Eigenleben“, sie sind irgendwie wichtig und ich kann mich nicht von ihnen trennen. Ob Schulhefte aus meiner Schulzeit, Unterlagen aus dem Studium, alte Geschenke, angefangene Bastelarbeiten, oder auch einfach nur Erinnerungsstücke. Ja selbst von Kleidungsstücken geht diese merkwürdige Macht aus.

Diese Gegenstände sind wie der Knoten im Taschentuch und sollen mich an etwas erinnern. Es sind ungelebte Gefühle, unbewältigte Probleme und nicht abgeschlossene Erlebnisse, die ich innerlich noch nicht loslassen kann. Oft aber weiß ich auch gar nicht mehr, warum diese Gegenstände einmal für mich wichtig waren.

Sie einfach nur verwalten, bei jedem Umzug aufs Neue zu verpacken, oder in einer Kiste im Keller verrotten zu lassen, ist keine Lösung. Diese Gegenstände symbolisieren einen Teil meiner Gefühle, denen ich mich stellen sollte.

Gefühle aus der Vergangenheit lassen sich nicht einfach ungeschehen machen. Ein nicht gefeierter Erfolg oder eine nicht getrauerte Enttäuschung lassen sich ebenso wenig nachholen bzw. nachleben, wie die schönen Erlebnisse und Eindrücke eines Urlaubs, abgebildet auf einem Foto.

Abschied nehmen von diesen Gegenständen, die aufkommenden Gefühle annehmen, spüren und auch wieder loslassen, dies ist der Prozess, der meine Seele entlastet und reinigt.

Das Leben wird spürbar leichter, ich bin offener für Neues, fühle mich wohl in meiner Wohnung und habe mehr Energie, um auch bei schlechteren Tagen für mich liebevoll zu sorgen.